Düdüdüdüdüdüdüüü…nananananananaaa…momomomomomomooo… Okay, den Rest sparen wir uns ;-).
Die Vorfreude auf das Spiel – an der die positiven Begleitumstände wie die geografische Nähe und ungewohnt große Kartenzuteilung durch unseren BVB erheblichen Anteil hatten – wurde einem aufgrund (leider berechtigter) Androhungen und Warnungen vor Krawallen fast ein wenig vermiest. Aus der ursprünglich als gemütlicher Ausflug an die Elbe geplanten Auswärtsfahrt musste innerhalb kürzester Zeit ein organisatorisches und logistisches Meisterwerk entstehen. Dank guter Zusammenarbeit mit den Fanbeauftragten und viel Einsatz und Engagement unserer Vorsitzenden gebar quasi über Nacht eine große Busfahrt in Kooperation mit „Borussia East“.
Nachdem alle Schwarz-Gelben, inklusive ein paar fanclubloser, zufluchtsuchender Teilnehmer eingesammelt waren ging es ohne Verzögerungen Richtung Dresden. Dort angekommen fühlte man sich schon ein bisschen wie in einem Nahkriegsgebiet: Wir wurden von der Autobahnabfahrt unter Polizeischutz zu einem polizeilich gesicherten und bewachten Parkplatz eskortiert um von dort aus mit Bussen, in denen Polizeibeamte waren in Begleitung der Polizei zum Stadion gefahren zu werden. Die Wege vom polizeilich gesicherten und bewachten Parkplatz hin zum polizeilich gesicherten Gästeeingang des Stadions waren – richtig – polizeilich abgeriegelt. Aber gut, ich möchte mich gar nicht darüber belustigen, mir war das etwas übertrieben wirkende Aufgebot letztendlich lieber als das Kennenlernen einer Dresdner Krankenhausrettungsstelle.
Nach Überwindung der nervtötenden Einlasskontrolle schwärmten unsere mitreisenden Preußen in alle Himmelrichtungen und Blöcke aus. Die Einen gingen mit den Ultras zündeln (hielten der hohen körperlichen Belastung durch die Kombination aus inbrünstigem Gesang, Hüpfakrobatik und Rauchgasvergiftung jedoch teilweise nicht stand, sorry Sascha 😉 ), andere gesellten sich mit bier- und bratwurstähnlichen Gegenständen in die eher gemäßigten Sitzplatzgefilde.
Die in der Dresdner Choreo angekündigte Dampfwalze hätte der Platzwart wohl lieber das ein oder andere Mal über den „Rasen?!“ fahren lassen sollen, denn viel Fußball ging auf dem Acker nicht. Die Elf der Sportgemeinschaft machte das Beste aus der Platzsituation und kloppte einfach alles von den Beinen was Ihnen in die Quere kam. Dies führte in der 24. Minute unter mehreren Millionen Zuschauern incl. mir zu einem Nervenzusammenbruch nachdem uns Marco schmerzverzerrt, humpelnd, von zwei Physios gestützt das Feld verlassen musste. Als im Internet die ersten Diagnosen wie „Verdacht auf Kreuzbandriss“ gepostet wurden stand ich kurz davor VENDETTA-brüllend Richtung Kreisligaexperte Erdmann Amok zu rennen! Für Vendetta war dann aber letztendlich jemand zuständig, der sich von Hause wahrscheinlich auch viel besser damit auskennt als ich: Ciro Immobile machte mit seinem Doppelpack ein Angebot, das nicht abgelehnt werden konnte und bescherte uns damit den glanzlosen aber souveränen Einzug ins Viertelfinale.
Unsere Dortmunder Jungs schienen das Ganze wohl auch eher als (s)elbverständlich und Arbeit angesehen zu haben, mehr als eine kurze, applaudierende Stippvisite Richtung Gästeblock war für die Fans nach der Partie nicht drin.
Nach pünktlichem Ende der Partie bekam man gratis als Zugabe zum Auswärtssieg noch einen vom Gastgeber gesponserten Selbsterfahrungskurs für Befürworter von Legehennenbatterien. Gemütlich eng eingepfercht, bei Regen und gefühlten 0° C hieß es warten auf den Auslass durch ein zentimetergroßes Nadelöhr. Der ein oder andere Veranstalter muss wohl noch mal die Begriffe „Love Parade“ und „Duisburg“ googlen…
Die Rückfahrt gestaltete sich der Uhrzeit entsprechend sehr ruhig und wir kamen wie auch bereits auf der Hinreise wohlbehalten und sicher am Zielort an.